Angebot:
Die
Dränage unseres Kellers sprudelte über die Jahre ständig
ergiebiger. Auf Grund des natürlichen Gefälles unseres Grundstücks
hatten wir dadurch in ca. 40 Meter Entfernung vom Haus ständig eine
Wasserstelle mit Quellwasser. So
entstand der Plan, diese Quelle für die Speisung eines Teiches zu nutzen.
Vorarbeiten:
Zuerst liehen wir uns einen Minibagger und gruben im Herbst 2003 eine Grube
für einen Betonschacht, durch den das Dränagewasser aufgefangen
und bei Bedarf abgepumpt werden konnte. Dieser Schacht dient auch noch einen
weiteren Zweck, aber dazu an anderer Stelle mehr.
Auf dem Foto rechts ist der Schacht bereits eingebaut. Der Betonring im
Vordergrund bekam leider beim Einbringen der Öffnung für das Rohr
einen Riß und dient nun als Pflanzschale. Mit dem Bagger wird hinter der
Hecke der neue Rohrgraben vom Schacht zum künftigen Teich verfüllt.
Gartenteich = Badeteich?
Ein grober Plan für den Teich wurde auf dem Papier erstellt
und die Nutzung als reiner Badeteich bedurfte doch der Diskussion in unserer
Familie und damit auch die Größe, weil es auch Argumente für
den Besatz mit Fischen gab.
Dabei spielte, wie eingangs erwähnt, die benötigte Wassermenge eine
untergeordnete Rolle. Das Thema "Fischteich" wurde ausgiebig diskutiert,
doch der reine Badeteich bekam den Vorzug. Damit war auch das Thema "Wasserpflanzen" ad acta gelegt.
Überlegungen zur Wasserbehandlung/-aufbereitung?
Wesentlicher
waren Überlegungen für die erforderliche Wasserbehandlung
während
der Badesaison und der damit verbundenen regelmäßigen Unterhaltungskosten. Recherche ergaben zu dieser Problematik, dass bei einer geplanten Größe
des Teiches von ca. 9x10 m und einer maximalem Tiefe von ca 1,50m eine
Wasseraufbereitung mittels Umwälzpumpe, Filter usw. nicht nur wegen
der Anschaffungs-, sondern auch wegen der Unterhaltskosten verworfen
wurde. Vom natürlichen Wasserzulauf erhofften wir uns die Lösung
eines Großteiles dieser Probleme. So bekam der Teich einen unteren
Ablauf, der in einem Betonschacht an einer Ecke des Teiches eingebunden
wurde. Im Betonschacht ist oben mittels einem nach oben offenem Rohrwinkel
(10cm) ein verstellbarer Überlauf, dessen Rohr in einem Versickerungsbecken
in ca. 5m Entfernung mündet. Rechts auf dem Foto sieht man den
ersten Ring(Topf) des Ablaufschachtes mit dem bereits teilweise verlegten
Rohr, welches noch zur Mitte hin eingebaut
und mit dem späteren Ablauftopf verbunden werden muss.
Material und Hilfe
Nach
diesen grundlegenden Vorstellungen konnten wir den erforderlichen Erdaushub,
und das benötigte Material errechnen, bestellen bzw. direkt kaufen.
Ein Flachteil für den Einstieg wurde ebenfalls vorgesehen. Im nächsten Frühjahr war es ein etwas
größerer
Minibagger, der für das Ausheben der Teichgrube ausgeliehen wurde.
Für die Feinarbeiten an den Böschungen half mir mein Skatbruder
Wolfgang Horlbeck, der das nötige Fingerspitzengefühl und vor
allem Erfahrungen bei der Bedienung eines Baggers hatte. Auch das unbedingt
erforderliche Nivelliergerät stammte von ihm, denn mit der althergebrachten
Schlauchwaage war es doch zu umständlich. Nach dem die Grundform
geschaffen war, wurde eine ca 10cm dicke Schicht feiner Grünsteinsand
aus dem nahen Hartsteinsteinwerk Herlasgrün aufgetragen. Am
Beckenrand wurde damit eine Erhöhung in Form einer
Wulst
von ca. 10cm hergestellt. Zum Schutz der Folie kam uns eine Sperrmüllsammlung
gerade recht, denn dadurch konnten wir fleißig Auslegeware und
Teppiche sammeln. An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz
herzlich bei Jörg
bedanken für die tatkräftige Hilfe und Unterstützung. Mit
diesen Teppichen wurde die gesamte Baugrube ausgelegt.
Folie
- Selbst geklebt und dicht!
Für
die Teichfolie, ein deutsches Markenprodukt, hatte ein hiesiger Verkäufer
einen vermessenen Posten liegen. Das gleichmäßige Einbringen
der doch recht schweren Folie bedurfte eines Rundrufes im Dorf und
kurzerhand waren 10 kräftige Männer zur Stelle. Da die Folie
den für unseren
Teich geforderten Maßen nicht entsprach, bot sich der Folienvertreter
an, diese zuzuschneiden und zu kleben mit dem Resultat, dass man
fast eine Hand durch die überklebten Falten stecken konnte.
Kurzerhand entschlossen wir uns, diese Arbeit selbst zu übernehmen, nachdem
wir bei dem Verkäufer einen Rabatt und den erforderliche Kleber erhalten
hatten. Ergebnis: die zwei parallelen Klebenähte waren absolut dicht. Für
den sich an der tiefsten Stelle (ca. Teichmitte) befindlichen "Ablauftopf"
wurde ein rundes Loch entsprechend dessen Öffnung in die Folie geschnitten
und diese mittels dem beiliegenden Ring dicht auf den Rand des Topfes
geschraubt. In der Mitte des Topfes wurde senkrecht in eine mittige
Muffe ein Rohr gesteckt, welches einen gewölbten Deckel stützt. Den
ursprünglichen Abstand zwischen Topfrand und Deckel habe ich durch Kürzung
des Stützrohres und der Einbringung von Bohrungen im Deckel beseitigt. Der Teichrand musste auf Grund der Hanglage
im oberen Bereich noch etwas nachnivelliert werden, da bei einem bald folgenden
Wolkenbruch nicht nur Wasser über den Rand in den Teich gespült
wurde. Für
den Rand wurden Natursteine aufbereitet, verlegt und die Zwischenräume
wurden bepflanzt. Im Sommer darauf sah alles
bereits recht ansehnlich aus und wir feierten nicht nur mit unseren
Helfern ein zünftiges
Teichfest.
Reinigung und Chemie
Für
die Sauberhaltung und Hygiene des Wassers haben neben den eigenen Erfahrungen
und dem Probieren mancher "Wundermittel" auch die Informationen
der Teichbauer aus dem Internet geholfen. Wir reinigen den Teich jedes
Frühjahr
(Bild: Ende April 2006) nach dem Abpumpen des Wassers u.a. mit einem Hochdruckreiniger,
sorgen für einen Erst-Chlorgehalt (ca.1-2mg Chlor/Liter - Für
Schwimmbäder sollen 2-5mg/l vorgeschrieben sein)
mit Granulat
und benutzen anschließend schwimmende Dosierbehälter, um mittels über
mehrere Wochen sich auflösende Multifunktionstabletten die Konzentration
auf Grund des ständigen Wasserzulaufes und des natürlichen
Abbaus zu halten. Der penetrante Chlorgeruch, wie in den Musterpools der
Händler ist bei dieser Konzentration so gut wie nicht wahrnehmbar. Bei
stärkerem Wasseraustausch(bspw. Gewitter) ist eventuell eine weitere Zugabe
von Granulat erforderlich. Verstärkter Wasserzulauf aus der Keller-Drainage
wird mittels Tauchpumpe im vorgeschaltetem Sammelschacht abgefangen. Der
Indikator für die Wasserqualität ist für uns das Algenwachstum und
Gerätschaften zur Messung der Wasserwerte-
Im Mai 2008 wurde die selbst angefertige Treppe aus Holz, die nur in die Flachzone führte, durch eine verzinkte mit Alu-Riffelblech belegte komfortable Treppe ersetzt.
Nach 6 Jahren
hatte sich der aufgeschüttete Erdwall an seiner höchsten Stelle (Ablaufschacht) um ca 5cm gesenkt. Im Frühjahr 2010 habe ich die Umrandung in diesem Bereich(jeweils ca 2,5m links und rechts vom Ablaufschacht) entfernt die Folie mitsamt den darunterliegenden Teppichen angehoben und mittels Sand neu verfüllt.
2014:
Die ständigen Pflegearbeiten und der Aufwand für Teichchemiekalien bewogen uns 2013, nach ausgiebigen Recherchen, Angebote für eine Filteranlage mit Umwälzpummpe einzuholen. Im Frühsommer 2014 haben wir die Anlage eingebaut.
Der Einbau des Teichfilters verlangte den größten körperlichen Aufwand. Die Pumpenanlage selbst, mit Sandfilter(125kg Quarzsand), 5-WEGE-Ventil usw. wurde ca. 7m vom Teich entfernt in einem Pumpenhaus untergebracht und mittels der erforderlichen Rohr- bzw. Schlauchleitungen mit dem Filter und Rück- und Ablauf verbunden.